Wasungen
Fachwerk- und Karnevalstadt

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Sehenswürdigkeiten und Stadtplan

Der historische Stadtkern von Wasungen blieb in seiner ursprünglichen Topographie im Wesentlichen über Jahrhunderte unverändert. In Fachwerk errichtete stattliche Adelshöfe und stolze Bürgerhäuser prägen das Gesicht der Altstadt. Auch zahlreiche Bauten der neueren Zeit zeugen von Traditionstreue. Sie zeigen typische alte Formen und Elemente "fränkisch-hennebergischer" Fachwerkbauweise.
Zu den bedeutendsten historischen Baudenkmälern Wasungens zählen u. a.:

Reste der mittelalterlichen Wehranlagen: Stadtmauer (14. Jahrhundert) mit Judenturm (13. Jh.) und Pfaffenburg (1387, Rekonstruktion 1974).

Auf dem Marktplatz stehen Fachwerkhäuser des 16. - 20. Jahrhunderts. Das spätgotische Rathaus (1532/34, Sanierung 1998 - 2003) beherrscht die Architektur des Stadtzentrums. Auf massivem Erdgeschoß erheben sich zwei Fachwerkgeschosse (Andreaskreuze, Viertelkreisstreben, "Wilder Mann"). Ein asymmetrisch angeordneter Erker auf der Draufseite des Gebäudes erstreckt sich über beide Fachwerkgeschosse. Im Inneren des Rathauses ist der historische Ratssaal mit Vertäfelung aus dem 16. Jahrhundert sehenswert. Der Marktplatz entstand als Erweiterung der Hauptstraße.

Die Stadtkirche St. Trinitatis wurde anstelle der bereits im 13. Jahrhundert erbauten romanischen Kirche errichtet (Kirchenschiff 1584, Turm 1596/1708, Chor 1680). Im Kircheninneren sind Kanzel und zweigeschossige Emporen aus dem 17. Jahrhundert sehenswert.

Das ehemalige Damenstift ist eines der schönsten Gebäude der Stadt. Bernhard Marschalk von Ostheim ließ es als Stiftshaus 1596 für verarmte adelige Damen errichten. Bemerkenswert sind die aufwendig gestalteten Hölzer, das Renaissance-Portal mit dem Wappen des Erbauers und die kunstvoll gestalteten Stuckdecken aus der Erbauungszeit im Inneren des Hauses.
Heute haben im Damenstift das Stadtmuseum und -archiv, das Thüringer Karnevalsmuseum (in Trägerschaft des Landesverbandes Thüringer Karnevalsvereine e. V.) sowie die Tourist-Information ein schönes Domizil.

Das Amtshaus wurde 1606/07 als Sitz des Amtsmannes im Renaissance-Stil errichtet. Reich profilierte Hölzer, zierliche, als Bogenkreuze ausgeführte Andreaskreuze, Stuckdecken und Wandmalereien im Inneren stammen aus der Glanzzeit der hiesigen Fachwerkbaukunst. Sehenswert ist der Renaissance-Torbogen (1611) mit Fußgängerpforte.

Beeindruckend sind die ehemaligen Adelshöfe von Wasungen:

Der Weyenhof (1630/32, Sanierung 2000-2002), ein ehemals reiches Adelsanwesen mit zahlreichen Privilegien, belegt ebenfalls das hohe künstlerische Können seiner Erbauer. Massive Giebelseite (Volutengiebel mit Fächerrosette) mit dem Wappen der Bauherren (Christian Wild und Rosina Hanwacker), kunstvoll gestaltetes Fachwerk (Viertelkreisrauten, "Wilder Mann"), Stuckdecken im Inneren in den Formen der Renaissance.

Der Maienhof (1576) wurde als Adelssitz in Erweiterung eines mittelalterlichen Wehr- und Wohnturmes errichtet. Eine Besonderheit der Fachwerkgestaltung sind die gebogenen Andreaskreuze, die diese Gestaltungsform erstmals in unserer Gegend hier aufweisen.

Der Fellehof (18. Jh.) mit Toranlage aus der Erbauungszeit zeigt durch seine Leiterbrüstung eine schlichte, jedoch beeindruckende Fachwerkgestaltung.

In der Friedhofskirche St. Peter sind Reste des Querhauses einer um 1000 errichteten Kirche erhalten. Im Inneren und an den Außenwänden sind zum Teil kunstvoll gestaltete Epitaphien zu sehen.

Der Steinerne Tisch war eine historische Gerichtsstätte. Das Freie Kaiserliche Landgericht hat hier seine Urteile über Leben und Tod gefällt. Gegenüber befindet sich der "Galgenberg", der seinen Namen von der Vollstreckung der Urteile erhalten hat.

Die später Maienluft genannte Burg legten die Ritter von Wasungen im 12. Jahrhundert an. Im 13. Jahrhundert ging sie in den Besitz der Grafen von Henneberg über. Nachdem sie ihre strategische Funktion verloren hatte, wurde sie in eine landwirtschaftliche Domäne umgewandelt. Zu besichtigen sind der Bergfried (13. Jahrhundert), Reste der Umwehrung der Vor- und Hochburg sowie der ehemaligen Burgkapelle. Die historischen Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert dienen heute als modernes Hotel und Restaurant.

Auch zahlreiche Bürger- und Gasthäuser sowie das Pfarrhaus zeichnen sich durch eine reiche Verwendung und zum Teil künstlerische Gestaltung der Hölzer aus. Ab dem 18. Jahrhundert beschränkte man sich auf das konstruktiv Notwendige, und nach und nach wurden später die Fachwerkgebäude verputzt. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Bautraditionen neu belebt. Mit dem Brunnenplatz (1921-1922) entstand eine Fassadengestaltung, die den Traditionen des ortstypischen Fachwerks Rechnung trägt.

Neben der historischen Altstadt ist der Forstbotanischen Garten Wasungen ein besonderes Naturerlebnis, das Sie nicht verpassen sollten!